Donnerstag, 29. Januar 2015

Hufrehe bei werdender Mama




Mein Name ist Suleika und ich bin eine 12-jährige Hannoveranerstute. Ich wohne mit vielen anderen Pferden in einem großen Stall, bei gutem Wetter dürfen wir tagsüber, in kleine Gruppen aufgeteilt, auf die Weide. Ich kann ziemlich gut springen, das macht mir auch richtig Spaß und mein Herrchen und ich nehmen regelmäßig an Turnieren teil. Manchmal bin ich sogar so gut, dass wir eine bunte Schleife mit nach Hause nehmen dürfen. Dann ist Herrchen besonders stolz auf mich und ich bekomme eine Extraportion Müsli mit Hafer, Brot und Äpfeln in meine Krippe.
Damit ich so gut springen kann und Herrchen nicht aus der Übung kommt, üben wir regelmäßig auf unserem Reitplatz oder in der Halle. Am Wochenende kommt dann manchmal die Frau vom Herrchen und wir machen einen gemütlichen Ritt durch die Felder und Wälder in der Umgebung.
Vor zwei Jahren passierte dann etwas ganz Spannendes! Herrchen hatte plötzlich nicht mehr so viel Zeit für mich, weil er für seinen Chef viel unterwegs war. Jetzt kümmerte sich die Frau von meinem Herrchen um mich. Wir bummelten öfters durchs Gelände und ab und an machten wir bei einer Reitstunde mit. Das war immer lustig wenn wir Springen übten. Da habe ich dann auf Frauchen aufpassen müssen, dass sie nicht von meinem Rücken fiel. Aus Gewohnheit habe ich nämlich Riesensätze über die kleinen Hindernisse gemacht. Wollte mich doch nicht blamieren vor den anderen und manchmal kann man ja auch einfach mal zeigen, was man kann!
Eines Tages im Spätsommer wurde ich dann in meinen Pferdeanhänger verladen und ich wurde auf einen anderen Hof gebracht. Und wisst ihr was….da waren ganz viele hübsche Jungs! Also ich meine so richtige Jungs. Und Herrchen und Frauchen hatten tatsächlich den Schnuckeligsten für mich ausgesucht. So begann eine neue Zeit für mich, denn ich sollte Mama werden. Aber das dauerte ja noch eine ganze Weile. Den restlichen Sommer und Herbst ritt Frauchen mich weiter und irgendwann merkte ich, dass mein Bauch etwas rundlicher wurde. Alle freuten sich und strahlten mich an, wenn sie sahen, dass mein Bauchumfang wieder etwas größer geworden war. Was mich selber aber am Meisten freute war, dass meine Futterkrippe seit Beginn meiner Schwangerschaft immer besonders gut gefüllt war. Riesengroße Portionen Müsli, Hafer und Brot warteten auf mich, naja, ich sollte wohl für zwei fressen. Was ich natürlich auch tat. 

Und dann wurde ich krank. Ich bekam Hufrehe. Es fing mitten in der Nacht an, ich hatte starke Schmerzen in meinen Vorderfüßen und das Stehen fiel mir schwer. Ich legte mich deshalb vorsichtig hin, was mit meinem runden Bauch gar nicht mehr so einfach war. Zum Glück ließen die Schmerzen etwas nach. Als wir morgens unser Frühstück bekamen, versuchte ich aufzustehen um an meine Krippe zu kommen, aber die Schmerzen waren beim Stehen besonders stark. Also ließ ich mein Frühstück ausfallen und legte mich wieder hin. Naja…und dann ging‘s erst richtig los. Die Futterfrau aus unserem Stall hatte Herrchen und Frauchen angerufen, die kamen dann ganz schnell und brachten gleich den Tierarzt mit. Das beruhigte mich etwas, denn der hatte mir bisher immer geholfen wenn mir mal was wehtat. Jetzt war aber alles anders. Wegen meinem Baby im Bauch durfte ich keine Medikamente bekommen! Herrchen und Frauchen waren verzweifelt und wussten gar nicht, was sie tun sollten. Irgendein Pülverchen ließ der Tierarzt dann aber doch da, das half aber nichts. Frauchen packte dann meine Beine und Füße ganz dick ein, das linderte meine Schmerzen etwas. Der Schmied kam und machte irgendwas an meinen Hufen. Er wechselte meine Eisen und ich bekam einen speziellen Rehe Beschlag. Das linderte die Schmerzen etwas aber richtig gehen konnte ich trotzdem nicht. Am liebsten wollte ich einfach nur liegen. Alle hatten große Angst um mich und mein Baby und wuselten dauernd um mich rum. Wenn ich lag, bekam ich meine Futterportionen in einem Eimer direkt vor die Nase gestellt aber so richtig freute ich mich da gar nicht drauf. Wenn doch nur die Schmerzen etwas nachlassen würden! 
Nach ungefähr zwei Wochen änderte sich plötzlich wieder alles. Meine Krippe blieb leer! Ich traute meinen Augen kaum als unsere Futterfrau an meiner Box vorbeiging ohne meine Krippe zu befüllen. Sie sah mich nur mitleidig an und sagte: „Tut mir leid Suleika, Anordnung von oben!“ Ich rätselte, was das wohl zu bedeuten hatte… Also knabberte ich etwas an meiner Heuportion, die etwas größer war als sonst.
Wieder ein paar Tage später kam Frauchen ganz aufgeregt in den Stall und hatte ein großes Paket dabei. Sie rief unsere Futterfrau zu sich und holte nach für nach Tüten und Flaschen aus dem Paket: Nehls Ergänzungen und dann noch einen großen Sack Nehls Pferdefutter Rehe. Sie erklärte der Futterfrau zu jedem Einzelnen Tütchen und Fläschchen ganz genau, wieviel sie mir davon zu fressen geben sollte. Aha – Futter für mich! Aber ganz anders als das was ich bisher kannte. Seit diesem Tag weiß ich, dass unser Futter einen ganz entscheiden Einfluss darauf hat, ob wir Hufrehe bekommen oder nicht. Und darauf, ob wir geheilt werden. Ich wurde geheilt, so viel möchte ich schon verraten.
Ich fraß also das, was nun zweimal täglich in meiner Krippe war, brav auf und schleckte auch die kleinen weißen Globuli weg. Meine Schmerzen wurden nach ein paar Tagen weniger. Ich war einfach nur froh und mir war egal, warum das auf einmal besser wurde aber Herrchen und Frauchen waren total aus dem Häuschen! Immer wieder guckten andere Pferdebesitzer bei mir vorbei und sahen mich manchmal an als ob ich ein Weltwunder wäre. Auch der Tierarzt und der Schmied kamen und guckten als ich nach drei Wochen putzmunter ein paar flotte Schritte über den Hof trabte. Und das sogar mit richtig dickem Bauch!
Dann schauten alle immer ganz neugierig in die Tüten und rochen an den Fläschchen. Was für ein Schauspiel! Frauchen bestellte immer neuen Nachschub für mich. Auf alle Fälle sind die Kräuter jeden Tag in meiner Krippe obwohl ich schon längst wieder gesund bin. Auch habe ich mich mittlerweile an die kleinen Portionen gewöhnt, so viel wie früher könnte ich gar nicht mehr fressen.
Im Mai kam dann meine kleine Tochter zur Welt, ging ganz problemlos und sie ist die süßeste kleine Hannoveranerin der Welt – jede Wette! Wenn ich mit ihr und den anderen Muttis und Fohlen auf der Weide spiele, merkt niemand, dass ich vor nicht allzu langer Zeit so schwer krank war! Die Kleine fängt sogar schon an, abends an meinen Kräutern zu knabbern. Die scheinen ihr zu schmecken und auf der Weide findet man sowas Gutes ja nicht. 

Viele Grüße senden Suleika und die kleine Helena.




Donnerstag, 22. Januar 2015

Paddys Erfahrungen mit Kräutern

Hallo zusammen, heute möchte ich Euch die Geschichte von meinem Kumpel Paddy erzählen. Paddy ist 14 Jahre alt und ein ganz normales „Feld-Wald-und Wiesen-Pony“ wie sein Frauchen immer sagt. Wir stehen zusammen in einem Stall mit vier anderen Kleinpferden. Im Sommer sind wir 24 Stunden auf der Weide und im Winter haben wir Außenboxen mit einem großen Auslauf wo wir uns tagsüber alle zusammen aufhalten. Paddy und ich werden 3-4x in der Woche geritten, meistens draußen im Gelände, nur im Winter geht’s auch mal in die Halle im Nachbardorf. Kurz gesagt, wir haben ein wirklich schönes und stressfreies Pferdeleben.
Im Herbst erkrankte Paddy plötzlich an Hufrehe. Woher das kam, wissen wir nicht so genau. Vielleicht von den Medikamenten die er im Sommer mal kurzzeitig bekam, weil er eine Infektion hatte, vielleicht hatte er auch zu viel Gras gefressen,  als es im Herbst nochmal so richtig doll gewachsen ist. Oder was Giftiges gefressen? Niemand weiß es, aber die Hufrehe war halt da. Und Paddy hatte schreckliche Schmerzen. Laufen konnte er auch nicht mehr und stand nur noch in seiner dick mit Stroh eingestreuten Box. Der Tierarzt kam und behandelte Paddy, wenigstens ließen so die Schmerzen etwas nach, wie Paddy mir erzählte. Auch der Schmied kam und behandelte die Hufe um ihm damit etwas Linderung zu verschaffen. 
So vergingen mehrere Wochen und so richtig gesund wurde Paddy in dieser Zeit nicht. Paddys Frauchen war verzweifelt und wusste nicht mehr weiter. Irgendwann kam sie und gab Paddy ein paar Kräuter für Pferde in die Krippe. Er hat sie gefressen und fand sie auch ganz lecker aber nach ein paar Tagen waren sie wieder aus der Krippe verschwunden. Vielleicht war es einfach mal ein Probebeutel um zu schauen, ob er sie mochte. 
Dann dauerte es wieder ein paar Tage und Paddy hatte auf einmal ganz viele Kräuter in seiner Krippe. Ich konnte die ganzen Säckchen, Tüten und Fläschchen genau sehen, da sie direkt vor unseren Boxentüren auf dem Tisch standen. 
Und jetzt gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht und ob es ein Happy End gibt, verrate ich hier noch nicht… Also, Paddy bekam diese ganzen Kräuter und sie wirkten! Nach einer Woche ging es ihm etwas besser und die Schmerzmittel konnten reduziert werden. Nach zwei Wochen lief er schon wieder ein paar Schritte im Paddock und die Schmerzmittel brauchte er gar nicht mehr. Paddy erholte sich wirklich schnell und als kleinen Nebeneffekt hat er ganz tolle gesunde starke Hufe bekommen und er glänzt trotz Winterfell wie eine Speckschwarte. Bin fast ein wenig neidisch auf seine Kräuter wenn ich mein zauseliges Fell anschaue. Das war die gute Nachricht. 
Nun ist dieses volle Programm der Kräuter für Pferde bei Hufrehe nicht so ganz billig und Paddys Frauchen war froh, dass sie so schnell und gut geholfen hatten und bestellte keinen Nachschub mehr als sie alle waren. Und das ist nun die schlechte Nachricht: Nach einigen Wochen fing das ganze Theater bei Paddy wieder an. Diesmal schleichend und nicht so plötzlich aber wieder hatte er diese Schmerzen und konnte nur noch humpeln. Paddys Frauchen machte sich ganz dolle Vorwürfe als sie das sah und sagte nur: „Hätte ich doch nur auf Frau Nehls Rat gehört, die Kräuter dauerhaft zu füttern!“ 
Aber so ist es nun mal im Leben, wenn man sich nicht auf lang bewährte Erfahrungen verlassen möchte, lernt man eben nur durch schmerzhafte eigene Erfahrungen.

Die Kräuter waren deshalb von nun an wieder täglich in Paddys Krippe und bewirkten erneut die Heilung der Hufrehe. Dazu muss man nun eigentlich gar nicht mehr viel sagen, oder? Doch, eins noch: Das ist das Happy End…

Und wenn man mal ein bisschen überlegt, dann stimmt das mit den „teuren“ Kräutern auch nicht ganz, finde ich. Denn man kann sich dadurch so einiges an Tierarztkosten ersparen, wir benötigen kein zusätzliches Mineralfutter, keine Vitaminpräparate oder ähnliches. Und wir sind gesund und munter und sehen top aus. Und das ist doch das Allerwichtigste! Ich bekomme seit Paddys Kräuterexperiment auch welche. 

Ein fröhliches Wiehern für Sie liebe Frau Nehls von Paddy und mir



Freitag, 16. Januar 2015

Lotti hat immer wieder Hufrehe



Hallo liebes Tierheilkundezentrum-Team, Hallo liebe Frau Nehls, ich bin Lotti und sooo froh, dass es euch gibt, denn seit dem die Kräuter für Pferde von euch jeden Tag in meiner Krippe sind, hatte ich keinen einzigen Reheschub mehr! 
Das war früher anders, denn ich bin von Natur aus schon irgendwie für Hufrehe anfällig. Als junges Pony wurde ich ziemlich gut und viel gefüttert, so dass ich schon immer etwas pummelig war und irgendwann meine erste Hufrehe hatte. Später dann hatte ich hin und wieder auch mal ein Wehwehchen und bekam Medikamente, die mir dann meine zweite Hufrehe bescherten. Das zog sich dann so durch mein Leben, meine verschiedenen Frauchen hatten auf alle Fälle immer Angst vor dieser Krankheit. Jetzt bin ich 18 Jahre alt und mein letzter Reheschub war vor 3 Jahren. Der war sogar so schlimm, dass ich ihn fast nicht überlebt hätte. Als die ganzen Medikamente nichts mehr nützten bekam ich dann zum ersten Mal diese Kräuter, die mir mein Leben gerettet haben. Ich bekam sogar ziemlich viel davon, da es verschiedene Mischungen waren.
Ich musste mich erst an so viel Grünzeugs in meiner Krippe gewöhnen, aber eigentlich schmeckte es gar nicht so schlecht. Und da ich sowieso eine von der Marke „Allesfresser und immer hungrig“ bin, hab ich‘s halt verputzt….;-).
Wie gesagt, die Kräuter und die Globuli haben mir mein Leben gerettet, denn die Hufrehe heilte langsam aber sicher wieder ab und mein ganzer Stoffwechsel kam wieder auf die richtige Bahn. Meine Hufe sind auch viel besser gewachsen und sind heute härter und gesünder als je zuvor. Die Globuli konnten wir wieder absetzen als ich gesund war, aber die Kräuter haben seit damals noch nicht einen einzigen Tag in meiner Krippe gefehlt! Ich glaube, nur so bin ich vor dieser Krankheit geschützt und ich bin Frauchen unendlich dankbar, dass ich ihr das Geld, was die Kräuter kosten, wert bin.
Bitte bitte liebe Frau Nehls und alle anderen vom Tierheilkundezentrum, bitte sammelt weiter diese leckeren und gesunden Kräuter für Pferde damit auch alle anderen kranken Pferde und Ponys damit wieder gesund werden können!!!
Ein fröhliches Wiehern und liebste Grüße sendet Euch Lotti!

Dienstag, 13. Januar 2015

Trakehner Wallach Magnus hält ein Stallseminar zum Thema Hufrehe



Liebe Freunde, zuerst vielen Dank für die Einladung in euren wunderschönen Stall. Schön, dass ihr alle so zahlreich zu unserem heutigen Informationsnachmittag erschienen seid. Es geht ja schließlich auch um ein sehr wichtiges Thema. 
http://www.tierheilkundezentrum.de/pferdekrankheiten/hufrehe/hufrehe-hilfe/
Ich möchte mich kurz vorstellen, mein Name ist Magnus und ich bin ein 15-jähriger Trakehner Wallach mit viel Erfahrung sowohl auf Turnierplätzen als auch als geduldiger Lehrer für kleine und große reitbegeisterte Menschen. Ich denke, dass jeder von euch entweder direkt oder indirekt vom Hören-Sagen mit dem heutigen Thema „Hufrehe-Erkrankungen bei Pferden“ schon Kontakt hatte. Ich möchte auf der einen Seite warnen, denn Hufrehe kann jeden von uns treffen und auf der anderen Seite aber auch Mut machen, denn Hufrehe bedeutet nicht immer ein Todesurteil oder sagen wir besser, meist glücklicherweise nicht das Todesurteil für uns! Es gibt die Chance auf vollständige Heilung, allerdings findet man diesen Weg meistens etwas abseits von gängigen Behandlungen. Ich spreche aus eigener Erfahrung, da ich selber letztes Jahr nur knapp dem Tod von der Schippe gesprungen bin.
Verabschiedet euch bitte von dem Gedanken, dass es nur die kleineren und dickeren Freunde unter uns trifft. Schaut mich an – ich habe ein Stockmaß von 1,79 Meter, ihr könnt meine Rippen fast sehen, ich bin sportlich – und trotzdem! Natürlich ist das Risiko um ein vielfaches größer, wenn ihr nur träge und mit dicken Bäuchen auf der fetten Weide steht aber das ist eben nur die halbe Wahrheit. Und natürlich ist der „Klassiker“ von der geplünderten Hafertonne noch immer in unseren Köpfen drinnen. Wie oft stand mein Boxennachbar Linus ängstlich in der Stallgasse wenn er nachts so großen Hunger bekam, dass er mit Leichtigkeit seine Boxentüre öffnete und eben diese Tonne das Objekt seiner Begierde war. Das schlechte Gewissen bei ihm wurde von Mal zu Mal größer, je öfter er von dieser Krankheit hörte. Aber lassen konnte er es einfach nicht – zu groß war die Verlockung für ihn. Erst als unsere Stallgenossin Sunshine ihre Hufrehe nicht überlebte, die vermutlich dadurch ausgelöst wurde, dass sie einmal mit Linus gemeinsam nachts der Hafertonne „einen Besuch abstattete“, da verschwand die Tonne in einem abgeschlossenen Raum, den selbst Linus nicht aufbekam.
Wie ihr euch vorstellen könnt, war das Entsetzen bei uns im Stall groß. Es war auch nicht so, dass Sunshine nicht behandelt wurde. Im Gegenteil – der Tierarzt und Schmied gaben sich fast täglich die Klinke in die Hand. Und obwohl es ihr zwischendurch immer mal wieder etwas besser ging, was meiner Vermutung nach an den vielen Medikamenten lag, so gab es für Sunshine leider keine Rettung und sie wurde von ihren Schmerzen erlöst.
Trotz der vielen verschiedenen Formen der Hufrehe und die zahlreichen möglichen Auslöser, gibt es bis jetzt nicht allzu viele Behandlungsmöglichkeiten. Jeder von uns ist einmalig und hat einen ganz individuellen Körper, Geist und Seele. Deshalb sollten auch die Therapien ganz individuell auf jeden einzelnen abgestimmt werden. Meiner Meinung nach wird heutzutage leider noch viel zu häufig nach „Schema F“ therapiert. Als ich an Hufrehe erkrankte, hatte ich dieses Glück und kam in den Genuss einer ganz individuell auf mich zugeschnittenen Therapie. Diese war auch anders als die klassische Behandlung und auf drei Säulen aufgebaut:
·        Kräuter für Pferde
·        Homöopathie für Pferde
·        Pferdefütterung
Die „Wundermittel“, die mir so gut und so schnell und auf absolut natürliche Weise beim Gesundwerden geholfen haben, sind eigentlich gar keine Wundermittel, wenn man sie näher betrachtet. Es sind beispielsweise einfach nur getrocknete Kräutermischung, die es auch in flüssiger Form gibt. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei und niemand kann sagen „mag ich nicht“….
Die homöopathische Therapie ist einfacher als wie es sich zuerst anhören mag. Zweimal am Tag ein paar kleine weiße Kügelchen auf der Zunge zergehen lassen, das war’s. Schmecken nach nichts, man muss eher aufpassen, dass man sie nicht übersieht oder sie einem aus dem Maul fallen ohne dass man es merkt, so klein sind die.
Die Pferdefütterung ist da eher schon der größere“ Brocken“. Nicht, dass es kompliziert wäre, nein, im Gegenteil. Es ist eher so, dass manche Menschen sich nicht gerne von alten Gewohnheiten trennen, sich nicht zum Gespött der Stallkollegen machen wollen, wenn sie plötzlich den Hafer verteufeln oder es schlicht und ergreifend nicht glauben können, dass gutes Heu, ein natürliches Krippenfutter wie beispielsweise Nehls Pferdefutter Rehe oder die Sorten ohne Getreide wie Nehls Pferdemüsli Getreide frei und die oben erwähnten Kräuter für Pferde ausreichen.
Kein Mineralfutter mehr, keine zusätzlichen Vitamine oder einzelne Spurenelemente, keine wild klingenden fernöstlichen Pülverchen, wo eh keiner weiß, was in den ganzen Döschen und Fläschchen überhaupt drin ist. Alles ganz einfach und natürlich, eben „back to the roots“ wie ich immer gerne sage. Meine Kräuter bekomme ich übrigens immer noch täglich. Schmecken gut, versorgen mich mit allen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen und sind der beste Schutz für mich, dass Hufrehe nie wieder auftritt!
Liebe Freunde, das soll für heute reichen. Gerne könnt ihr mir noch Fragen stellen oder euch untereinander austauschen. Ich weiß, dass dies ein Thema ist, wo bestimmt noch viel Diskussionsbedarf besteht, und das nicht nur bei uns Pferden! Wer jetzt gleich los muss, kann hier vorne vorbeikommen und meine schönen starken Hufe bewundern, wie ich es euch bereits angekündigt habe, auch „anfassen“ ist erlaubt...;-) Bis zum nächsten Mal, Euer Magnus

Mittwoch, 7. Januar 2015

Jan aus Holland hat Hufrehe!



Hallo,
ich bin Jan, ein pechschwarzer Friese und möchte Euch erzählen, wie ich meine Hufrehe besiegte. Ich wohne in Holland, direkt an der Nordsee. Mit Frauchen bin ich viel draußen an der frischen Luft unterwegs und mindestens dreimal die Woche üben wir auf dem Dressurplatz, oder in der Halle für Dressurshows. 
http://www.tierheilpraktikerin-shop.de/index.php
Dabei zeige ich mit meinem Kumpel Feddersen, was wir Friesen alles Tolles können. Spanischen Schritt zum Beispiel oder auf Kommando steigen, natürlich so, dass Frauchen nicht runterfällt…hihi. Aber da passen wir schon drauf auf. Sonst erschrecken sich die Zuschauer immer gleich so fürchterlich…ts! Aber manchmal muss man ja auch ein bisschen Spaß machen. Feddersen hat da einen total witzigen Trick drauf. Er spielt manchmal „totes Pferd“. Dann lässt er sich ganz langsam auf die Seite fallen und bleibt regungslos liegen. Damit erschreckt er manchmal sein Frauchen. Er hält dann sogar irgendwie den Atem an, so dass es aussieht, als würde er wirklich nicht mehr atmen. Sie kam dann immer ganz aufgelöst zu ihm gerannt aber mittlerweile hat sie ihn durchschaut und kitzelt ihn einfach am Ohr. Da muss er dann immer den Kopf schütteln, so kitzelig ist er….Ich hab das mit dem „totes Pferd“ spielen auch mal probiert aber bin dafür nicht so geeignet…dauernd musste ich mich irgendwo kratzen und mit dem Bein zucken…
Naja, wir sind also sehr aktiv und trainieren wirklich viel. Im Sommer tingeln wir dann durch die nähere Umgebung und zeigen, was wir können. In Deutschland waren wir sogar auch schon ein paarmal. Letztes Jahr im Spätsommer musste ich dann leider längere Zeit eine Pause machen, weil Frauchen sich ein Bein gebrochen hatte. Erst freute ich mich, als sie sagte „Jan, Du hast jetzt ein paar Wochen Sommerferien“ aber mir wurde ziemlich schnell langweilig. Zwar war ich den ganzen Tag auf der Wiese, aber da passierte ja auch nicht wirklich viel. Am Anfang war das Faulenzen noch schön, aber irgendwann beneidete ich Feddersen, wenn er zum Training abgeholt wurde. Ich stellte mich dann an den Zaun und wieherte ihm stundenlang hinterher. Damit ich wenigstens etwas zu tun hatte lief ich schreiend am Zaun entlang und ärgerte Spaziergänger, indem ich so tat als wollte ich gleich über den Zaun springen…die guckten dann immer ganz erschrocken…hehe! Feddersens Frauchen „erbarmte“ sich dann manchmal und nahm mich mit zum Training oder ließ ihr kleines Töchterchen am Wochenende auf mir reiten. Huih – da musste ich immer aufpassen, dass sie nicht aus dem Sattel fiel, wenn ich meinen spanischen Schritt zeigte. Wenn Spaziergänger unterwegs sind, zeige ich schon mal gerne von selber, was ich alles kann…sieht ja echt irre aus, wenn Feddersen und ich in Aktion sind!
So, jetzt aber genug geplaudert. Wollte doch eigentlich was ganz anderes erzählen. Ich mach’s jetzt kurz. Eines Tages, während meiner „Sommerferien“ verspürte ich plötzlich, wirklich von jetzt auf gleich, einen stechenden Schmerz in meinen Vorderbeinen. Ich hatte keine Ahnung was das ist und legte mich erst einmal hin. Feddersen war weg zum Training, sonst hätte ich den mal gefragt, was das sein könnte. Die Schmerzen hörten aber auch im Liegen nicht wirklich auf. So ein Mist! Vielleicht ein Beinbruch wie Frauchen? Blödsinn! Aber da geht einem schon so einiges durch den Kopf. Ich wartete also auf der Seite liegend auf Feddersen oder Frauchen oder Feddersens Frauchen. Egal, Hauptsache, es kam bald jemand! Gott sei Dank kamen sie auch bald. Zufälligerweise alle drei auf einmal. Und wisst ihr, was mein Frauchen zu Feddersens Frauchen sagte. „Guck mal, jetzt versucht Jan wieder den Trick „totes Pferd“… Man, wenn die wüssten!!! Frauchen rannte deshalb auch nicht gleich los, um nach mir zu schauen, ging ja auch nicht wegen der Krücken, sondern plauderte erstmal mit Feddersens Frauchen – Scheiß Trick dachte ich da nur.
Als ich auch nach einigen Minuten nicht aufstand, kam sie dann doch etwas schneller zu mir angehumpelt. Als sie mich zum Aufstehen bewegen wollte, stöhnte ich nur. Es ging wirklich nicht! Dann rief sie ziemlich panisch Feddersens Frauchen und gestikulierte ganz wild. Und dann rief Frauchen den Tierarzt an. Ich muss jetzt eins dazu sagen. Ich hasse Tierärzte. Deshalb vermeidet Frauchen es so gut wie es eben geht den Tierarzt zu rufen. Aber heute war ich echt froh, dass er kam, denn die Schmerzen wurden immer schlimmer. Ich schaffte es grade so, zu Feddersen und unseren Futtertrögen in den Unterstand zu humpeln, dann musste ich mich wieder hinlegen. Der Tierarzt gab mir sofort eine Spritze, normalerweise traut er sich das gar nicht, denn ich gucke ihn immer mit ganz bösen Augen unter meinem langen schwarzen Schopf an. Aber heute war ich ihm fast dankbar, denn die Schmerzen ließen tatsächlich etwas nach. Dann mixte Frauchen mir noch ein bitteres Pulver in mein Futter und hielt es mir unter die Nase. Ich hatte aber überhaupt keinen Appetit und ließ alles stehen. So ging das mehrere Tage. Der Tierarzt kam regelmäßig, irgendwann kam auch der Schmied und änderte was an meinen Eisen und mir ging es mal so mal so. Frauchens Bein war mittlerweile wieder ok und wir hätten endlich wieder mit dem Training anfangen können und nun ging‘s bei mir nicht…wirklich zu blöd!
Der Tierarzt wusste sich auch irgendwann keinen Rat mehr und verordnete ganz viel Geduld. Aber Frauchen wollte mich nicht länger leiden sehen und fragte überall um Rat. Sogar eine alte Kräuterfrau, die in einem kleinen Häuschen direkt hinterm Deich wohnt. Auf alle Fälle kam Frauchen kurz danach mit einem Körbchen voller frischer Kräuter an. Hmmm, das duftete ja ganz gut, aber essen??? So viel??? Ich zupfte mal hier, mal da und als Frauchen weg war, überließ ich Feddersen den Platz an meiner Krippe. Mir war das definitiv viel Zuviel des Guten! So ging das ein paar Tage, bis Frauchen mich durchschaut hatte. Irgendwann kam sie nämlich noch einmal kurz zu uns zurück und sah deshalb, wie sich Feddersen über meine Kräuter hermachte, die er mit Appetit verschlang. Nicht, dass sie ihm das nicht gönnte, aber schließlich sollte ich ja gesund werden. So ging es also nicht weiter. Ab diesem Tag gab es also keine frischen Kräuter mehr von der „Kräuterhexe“. Stattdessen kam Frauchen ein paar Tage später mit einem neuen Futtereimer an, aus dem es ganz anders als sonst roch. Sie leerte alles in meine Krippe und blieb neben mir stehen. Ich war misstrauisch und durchwühlte mein Futter mit der Nase, irgendwo mussten sie doch versteckt sein – aber es waren keine frischen Kräuter da, nicht mal getrocknete Schnipsel fand ich, obwohl es nach Kräutern duftete. Was war denn das für ein Trick??? Alles andere war wie sonst auch. Ich probierte vorsichtig und es war ok. Ein bisschen Kräutergeschmack lasse ich mir ja gefallen aber davor die Aktion mit dem Riesenhaufen frischen Zeugs ging gar nicht. Ich fraß also brav alles auf und Feddersen guckte schon gierig zu mir herüber aber heute hatte er Pech – meine Krippe war sauber leergefressen! Ich gewöhnte mich an den leichten Kräutergeschmack und fand es nach ein paar Tagen sogar richtig lecker. Ich wartete schon immer ganz ungeduldig auf Frauchen und meinen Futtereimer. Und dann entdeckte ich eines Tages ihr „kleines Geheimnis“. Der Kräuterduft kam aus kleinen braunen Flaschen. Was sich die Menschen doch alles einfallen lassen, um uns zu überlisten…ts ts ts. Manche von diesen Zweibeinern sind echt erfinderisch! Und nun das Beste zum Schluss! Ich bin wieder gesund und ich schwöre bei allem, was ich habe, dass das durch diese flüssigen Kräuter für Pferde so gekommen ist! Anders kann sich das niemand erklären. Selbst der blöde Tierarzt stand letztens staunend vor mir. Am liebsten hätte ich ihn wie sonst auch immer mal, angerempelt. Ich tue dann immer so, als würde ich ihn gar nicht sehen und schubse ihn zur Seite. Aber heute stand ich stolz wie Oskar vor ihm und hätte ihm fast noch ein paar Kunststücke gezeigt, die ich jetzt wieder machen kann, ohne dass es weh tut! Aber ich war an diesem Tag einfach mal ein braver Jan und ließ mich bewundern….;-)
Schöne Grüße aus Holland!!!